eine challenge

Faust

Goethes Faust
in einfacher Sprache

Die Idee

Mit­wirkende

Sprache

Inhalt

Faust

Termine

22.06.2025
19.00 Uhr Landessynagoge Heubach

11.09. + 13.09.2025
13.11. + 14.11.2025
20.11. + 21.11.2025

jeweils 20.00 Uhr im Theater mittendrin, Lindenstraße 35

Faust

Die Idee

Wir haben eine Fortbildung zu Barrierefreiheit im Theater gemacht. Dabei kamen wir auf die Idee, einen deutschen Klassiker in einfacher Sprache auf die Bühne zu bringen. Klassiker sind Bücher und Theaterstücke, die besonders bekannt und wichtig sind. Davon gibt es viele. Und die große Frage war, welches wir nehmen. Schiller, Goethe, Dürrenmatt, Lessing… Sie alle schrieben spannende Werke. Wir haben Freunde, Bekannte und auch Zuschauer gefragt: Was ist für dich der wichtigste deutsche Klassiker? Die meisten sagten, es ist FAUST. Davor hatten wir sehr großen Respekt.  Aber wir haben die Wahl ernst genommen. Und die Reise in das Theaterstück begann.

Zuerst stellten wir das Team zusammen. Oliver Nedelmannmachte für uns eine Kurzfassung des Stücks. Und Anthony Richards erklärte sich bereit, die Regie zu übernehmen. Ein Regisseur hilft den Schauspielern und sagt ihnen, was sie auf der Bühne machen können. Anthony lebt in England. Er spricht nur Englisch.

Deutsch kann er nicht verstehen. Deshalb musste er das Stück mit uns so machen, dass auch er es verstehen kann. Wir haben zusammen überlegt, wie diese schwierige Geschichte leicht zu erzählen ist. Dafür haben wir viel ausprobiert. 

Als das Textbuch fertig war, haben wir es zu Frau Arndt geschickt. Sie hat die schwere Sprache in einfache Sprache übersetzt. Eine Prüfgruppe aus den Wetterauer Werkstätten hatdie Übersetzung überprüft. Der neue Text kam dann wieder zu uns Theaterleuten zurück. Damit haben wir weiter geprobt. Für Anthony mussten wir den Text auch ins Englische übersetzen. Als Hilfe für alle kam Lina zu den Proben dazu. Sie kann gut Englisch sprechen. Sie hat den Schauspielerinnen beim Text lernen geholfen. Kurz vor der ersten richtigen Aufführung hatten wir ein Testpublikum. Ihnen hat das Stück gefallen. Darüber waren wir sehr froh. Ein paar Sachen haben wir danach noch geändert. Das Publikum hatte wichtige Hinweise und Ideen.

Das Stück ist jetzt fertig. Wir hoffen, dass es viele sehen werden und dass es vielen gefällt. 

Mit-wirkende

Koproduktion
Freies Theater Fulda
& Theater mittendrin

Darstellerinnen: Barbara Gottwald, Jessica Stukenberg
Regie: Anthony Richards, Common Players – GB
Musik: Christoph Gottwald
Übersetzung: Wera-Marianne Arndt, Wetterauer Büro für Leichte Sprache
Dramaturgie und Recherche: Oliver Nedelmann
Assistenz: Lina Gemming
Kostüm: Gudrun Richter
Bühnenbild: Ensemble
Layout: Michelle Fischer, fischernetzdesign
Foto: Christof Krackhardt

Danke an

Klasse Berufsfeld Lebensmittel und Service –  Startbahn antonius, Ehepaar Jess, Traudl Schmidt, Ricarda Flicker-Auth, Neele Finger, Mia Stukenberg, Smilla Gemming, Stefan Zierau, Andreas Friedrich, Klaus-Peter Bregas

Prüfgruppe für leichte Sprache der Wetterauer Werkstätten, Theater Teen-Club Theater mittendrin, Friseursalon Pietsch

Logo Teilhabe Wetterau

Was ist einfache Sprache?

In unserer Kurzfassung gibt es keine Verse. Verse sind Sätze, die sich reimen.  FAUST ist ein großes Gedicht mit vielen unterschiedlichen Formen von Versen. Die Übersetzung in einfache Sprache ist nicht in Versen. So ist der Text besser zu verstehen und der Inhalt wird klarer. Darum haben wir auch bekannte Aussprüche verändert. Zum Beispiel aus Fausts Monolog im Studierzimmer.

Das ist der Originaltext:

“Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh’ ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug, als wie zuvor.”

 Und das ist die Übersetzung in einfache Sprache:

Jetzt habe ich mir solche Mühe gegeben! Ich habe Philosophie, Jura, Medizin studiert und leider auch Theologie. Und bin auch nicht schlauer als vorher.

Goethes komplizierte Sprache wird dadurch besser verständlich und …leichter irgendwie. Manche Stellen sind kürzer geworden als im Original. Bei anderen braucht es mehr Worte, um sie zu umschreiben.

Anthony

Über den Proben­prozess

Jessica und Barbara haben mich darum gebeten, mit ihnen Faust in einfacher Sprache auf die Bühne zu bringen. Dieses berühmte deutsche Werk! Es ist ein 250 Jahre altes, ziemlich kompliziertes und sehr langes Gedicht. Daraus sollte ein Drama in 60 Minuten werden.

Meine erste Reaktion war: „Aber ihr wisst, dass ich kein Deutsch kann?“. Anthony ist Engländer.

Die beiden meinten, das wäre sogar gut und würde mir helfen. Die Aufführung soll in einer einfachen Sprache sein, die junge Menschen von heute gut verstehen können.

Ich mag Herausforderungen. Die Art, wie Menschen handeln, ist überall ähnlich. Dabei ist die Sprache nicht das Wichtigste. Das gab mir den Mut, mich dieser Herausforderung zu stellen. 

Es war schon sehr spannend, mit Oliver an der Auswahl der Textstellen zu arbeiten. Dann wurden die neuen Texte in einfache Sprache übersetzt. Damit wurden die alten Verse in die Sprache von heute gebracht. 

Diesen neuen Text haben wir dann wieder ins Englische übersetzt, damit ich das Stück mit Jessica und Barbara auf die Bühne bringen konnte. Ich habe dabei viel über den Aufbau der deutschen Sprache, die Grammatik und ihre Regeln gelernt! Wir haben versucht, Goethes Ideen treu zu bleiben. Auch wenn manche vielleicht sagen werden, wir hätten Goethes Dichtkunst ruiniert.

Viele Menschen plagen Langeweile und Versuchungen. Wir wollen unseren Erwartungen an uns selbst gerecht werden. Und haben ein schlechtes Gewissen, wenn wir es nicht tun. Das sind zeitlose Themen, die Menschen seit sehr langer Zeit umtreiben. 

Ich arbeite mit viel Energie und körperlichem Einsatz. Und ich glaube, dass meine Art zu Arbeiten und Goethes Geschichte zu erzählen, die Menschen heute in ihren Bann ziehen wird.

Ich hoffe, euch gefällt unser Ergebnis.
Anthony Richards, April 2025

Faust

Inhalt

Das Stück beginnt mit einer Wette von Gott und Mephisto. Sie wetten um die Seele von Faust, einem sehr gebildeten Menschen. Mephisto, der Teufel, versucht, Faust auf seine Seite zu ziehen. Wenn es ihm gelingt, bekommt er nach Fausts Tod seine Seele. Gelingt es ihm nicht, kommt Fausts Seele zu Gott. 

Faust steckt in einer großen Krise. Er ist auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Mephisto rettet ihn vor dem Selbstmord und macht ihm ein unschlagbares Angebot. Mephisto will alle Wünsche von Faust erfüllen. Dafür muss Faust nach seinem Tod in der Hölle das gleiche für Mephisto tun.  

Der Zuschauer begleitet Faust nun auf der Reise durch sein neues Leben mit Mephisto. Der Teufel macht alles möglich: Jugend und Attraktivität, Abenteuer und Adrenalin, die Liebschaft mit einer jungen Frau. Faust muss sich am Ende den Folgen seines Handelns stellen. Und blickt dabei in einen tiefen Abgrund.  

Wer am Ende Fausts Seele bekommt, bleibt, wie im Originaltext von Goethe, offen.

Wer wir sind

Das sind wir

Barbara Gottwald

Barbara Gottwald

Theater Mittendrin

Jessica Stukenberg

Jessica Stukenberg

FTF-Theater

Ach Augenblick, Du sollst nie vergehen, Du bist so schön

Oh Augenblick verweile doch du bist so schön

Goethe

Nun feierten sie mit Faust eine Challenge Premiere und beweisen eindrücklich: das Meisterwerk kann in nur 60 Minuten klar verständlich und ohne große Einbußen erzählt werden. Und ohne Männer! Klar, prägnant und auch nach der „Eindampfung“ der opulenten Thematik noch voller bekannter Zitate

FZ 26.04.2025

Eine Produktion, die mitreißt, die uns zum Lachen und zum Weinen bringt und die uns fühlen lässt, dass wir alle Menschen sind mit niederen und höheren Beweggründen und dass Selbsterfüllung unbedingt sein darf – jedoch nur bis zur Schmerzgrenze anderer. Eine Botschaft, die wir in den heutigen Zeiten sehr gut gebrauchen können.

ON 27.04.2025

Telefon

0661 – 9625120

Adresse

FTF-Theater e.V.
Jessica Stukenberg
Am Honigberg 19 36041 Fulda